Hohenwart – Über den Wolken im Nordschwarzwald
Hohenwart, der höchstgelegene Stadtteil von Pforzheim in Baden-Württemberg, thront majestätisch im Nordschwarzwald, etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Etwa neun Kilometer südlich der Pforzheimer Kernstadt erstreckt sich Hohenwart auf einem Höhenrücken zwischen den Flüssen Nagold und Würm. Mit einer Fläche von 4,92 km² und etwa 1750 Einwohnern bietet Hohenwart eine malerische Kulisse für Einheimische und Besucher.
Eine reiche Geschichte durch die Jahrhunderte
Die Wurzeln von Hohenwart reichen weit zurück. Die erste Besiedlung des heutigen Ortsgebiets fand zwischen den Jahren 850 und 1000 statt. Im Jahr 1130 tauchte Hohenwart erstmals in schriftlichen Aufzeichnungen auf, als es im Zuge eines Tauschs in den Besitz des Klosters Hirsau überging. Über die Jahrhunderte gehörte Hohenwart zur Herrschaft der Freiherren von Gemmingen, bis das Lehen schließlich von den Markgrafen von Baden zurückerworben wurde. Diese sogenannte „Biet“ umfasst neben Hohenwart auch alle Orte der Gemeinden Tiefenbronn und Neuhausen.
Ein Ort mit Eigenständigkeit und Gemeinschaftssinn
In den 1970er Jahren wurden im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg zahlreiche Gemeinden vereint oder in nahegelegene Städte eingegliedert. Bei einer Volksabstimmung sprachen sich 87% der Wahlberechtigten in Hohenwart für die Eingliederung nach Pforzheim aus. Am 1. April 1972 wurde Hohenwart schließlich ein Teil der Stadt Pforzheim. Der Stadtteil verfügt über einen achtköpfigen Ortschaftsrat und eine eigene Ortsverwaltung. Bildung wird durch eine katholische Kindertagesstätte und eine einzügige Grundschule gewährleistet.
Lebendige Gemeinschaft und eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten
Hohenwart zeichnet sich durch seine aktive Gemeinschaft aus. Ein Verein von rund 250 Personen betreibt seit September 2021 einen Dorfladen. Verschiedene Vereine bereichern das Dorfleben in den Bereichen Musik, Sport und Gartenbau. Am Ortsrand befindet sich das Hohenwart-Forum, ein Tagungs- und Bildungszentrum der evangelischen Kirche in Pforzheim, das ein Meditationslabyrinth mit drei Umgängen beherbergt.
Kulturelle Schätze und spirituelle Stätten
Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz, erstmals 1445 erwähnt, birgt eine reiche Geschichte. 1728 wurde das Langhaus erweitert, und der Altar aus dem 18. Jahrhundert verleiht der Kirche eine besondere Atmosphäre. Die Kirche ist ein bedeutender Anlaufpunkt für die jährliche „Bietwallfahrt“ zum Fest der Kreuzerhöhung.
Ebenfalls beeindruckend ist der Aussichtsturm Hohe Warte, der im Jahr 2002 errichtet wurde und zeitweise der höchste Turm seiner Bauart im Nordschwarzwald war. Dieser Aussichtsturm bietet einen atemberaubenden Blick über die umliegende Landschaft und verbindet auf harmonische Weise Natur und Kultur.